Was ist der Unterschied zwischen Tarantel und Vogelspinne?

Immer wieder wird die Vogelspinne mit der Tarantel verwechselt, obwohl beide Spinnen grundlegende Unterschiede aufzeigen. Lediglich die Namensgebung, die auf geschichtliche Ereignisse zurückzuführen ist, wirkt für den Laien etwas verwirrend, denn in der englischen Sprache wird die Vogelspinne als Tarantula bezeichnet, das viele darauf schließen lässt, dass dieser lediglich ein anderer Begriff zu sein scheint. Doch hier darf man keine falschen Schlüsse ziehen, denn denn beide Spinnen stammen aus zwei verschiedenen Familien, die durch unterschiedliche Merkmale gekennzeichnet sind und sich dadurch voneinander abgrenzen.

Die Vogelspinne – Theraphosidae

Grammostola Rosea - subadult

Grammostola Rosea – subadult

Diese Spinne stammt aus der Familie der Theraphosidaen, von denen weltweit schätzungsweise 900 verschiedene Arten bekannt sind. Dabei zeichnet sie sich vor allem durch ihre Vielseitigkeit in der Farbgebung aus, so dass einige Arten besonders begehrt in der Terraristik sind. Ihr bevorzugter Lebensraum ist in der freien Natur vorrangig der tropische und subtropische Regenwald, wo sie je ihrer individuellen Lebensweise in Bäumen, in Sträuchern, im Unterholz oder vergraben in der Erde leben.

Auf den ersten Blick ist für den Laien kaum ein Unterschied zur Tarantel erkennbar, doch bei genauerem Hinsehen fällt einem ein typisches Merkmal auf. Diese verfügt nämlich über Chelizeren, die parallel nach unten schlagen und sich durch dieses Merkmal von ihr abzeichnen. Zudem besitzt diese Spinnenfamilie zwei Paar Fächerlungen, allerdings verfügt sie dabei über keine Tracheen. Desweiteren zeigt sich auch, dass die zwei Paar Nephridien haben, die ein Organ beschreiben, das giftige Abbauprodukte ausscheidet.

Die Tarantel – Lycosidae

Sie gehört der Familie der Lycosidae an, die man umgangssprachlich auch als sogenannte Wolfsspinnen bezeichnet. Ein Giftbiss von ihnen schmerzt in den meisten Fällen ähnlich stark wie der von einer Vogelspinne, doch er zeichnet sich meist durch eine geringe Giftwirkung aus, das zum Vorteil für den Betroffenen ausfällt.

Ein markanter Unterschied ist die Stellung ihrer Chelizeren zu erkennen, die wie eine Zange gegeneinander arbeiten, wodurch sie sich nennenswert unterscheidet. Aber auch in Bezug auf die Fächerlungen, zeigen sich weitere Unterschiede auf, denn die Tarantel verfügt über kein einziges Paar. Stattdessen weisen sie eine Vielzahl von Tracheen auf, die für die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff zuständig sind. Zudem besitzt diese Spinnenart nur ein Paar Nephridien.

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