Jede Vogelspinnen-Art stellt unterschiedliche Anforderungen an seine Umgebung, über die man sich vor dem Kauf genauestens informieren muss, um der Spinne eine artgerechte Haltung zu gewährleisten. Eine besondere Bedeutung nimmt hier der Bodengrund ein, der gerade für Röhren- und Boden-Vogelspinnen einen wichtigen Bestandteil ihres Lebens darstellt, da diese Terrarien-Typen ihn als Höhle und Schlafplatz nutzen. Doch auch Baumbewohner stellen bestimmte Ansprüche an ihren Untergrund, so dass man sich vor dem Kauf ausreichend über die gewünschte Art informieren muss, damit die Vogelspinne ihrem natürlichen Verhalten auch im Terrarium nachgehen kann und dieses keineswegs einschränken muss.
Die Terrarien-Typen bestimmen den Bodengrund
Jede Vogelspinne weist eine andere Lebensweise auf, durch die sie sich auszeichnet. Diese ist vorrangig für die Wahl des richtigen Terrariums und des passenden Untergrundes verantwortlich. Um alle Vogelspinnen- Arten leicht einzugrenzen, untergliedert man sie in sogenannte Röhren-, Baum- oder Bodenbewohner, die unterschiedliche Anforderungen an ihre Umgebung stellen.
So zeichnen sich Röhrenbewohner durch ihren ausgeprägten Grabtrieb aus, der ihnen das Anlegen einer Höhle unterhalb der Oberfläche ermöglichen. In freier Natur können ihre selbstgegrabenen Röhren manchmal mehrere Meter lang sein.Daher sollte man diese Lebensweise unbedingt auch bei der Terrariumhaltung berücksichtigen. Die Terrarien für diese Vogelspinnen zeichnen sich daher durch die hohe Füllhöhe des Untergrundes aus, der sich grabfähig zeigt, wodurch die Vogelspinne ungehindert ihrem Grabtrieb nachgehe kann.
Um dies als Halter zu realisieren, muss der passende Bodengrund gereicht werden und dieser sollte dementsprechend möglichst grabfähig sein. Hervorragend eignen sich hierzu ungedüngte Blumenerde sowie Walderde. Gerne werden auch Mischungen aus unterschiedlichen Substraten verwendet, um der Spinne einen naturnahen Bodengrund zu schaffen. Vogelspinnen, die dieser Lebensweise nachgehen, zeichnen sich sehr oft durch ein sehr schreckhaftes Verhalten aus, das sie bei der geringsten Störung oder Gefahr in ihre Höhle flüchten lässt.
Ähnlich wie die Röhrenbewohner bevorzugen auch die Bodenbewohner einen weichen Bodengrund, der aufgrund seiner Konsistenz besonders grabfähig ist. Anders als Röhrenbewohner, dessen Höhle meist tief unter der Oberfläche zu finden ist, graben Bodenbewohner nur gelegentlich. Trotzdem sollte diese Eigenschaft an den Bodengrund angepasst werden. Da beide ähnliche Anforderungen an ihren Lebensraum stellen, werden beide Gruppen manchmal zusammen gefasst. Allerdings geben sich die Bodenbewohner weniger scheu und lassen sich von Störungen nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Auch halten Sie sich zeitweise gerne hinter Versteckmöglichkeiten aus Stein oder Kork auf, wodurch man sie meist öfter zu Gesicht bekommt.
Die Gruppe der Baumbewohner stellt nur zweitrangig Ansprüche an ihren Bodengrund. Zum Graben neigen sie eher seltener, allerdings bevorzugen sie es an Ästen und Pflanzen hinaufzuklettern. Demensprechend muss der Bodengrund auf diese Anforderungen ausgerichtet werden. Dabei sollte er den Pflanzen die besten Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum bieten, um diesen Vogelspinnen eine angenehme Umgebung zu schaffen.
Walderde und Blumenerde geben sich äußert grabfähig
Damit Röhren- und Bodenbewohner ihrer jeweiligen Lebensweise artgerecht nachgehen können, benötigen sie einen entsprechenden Bodengrund. Am besten eignet sich dazu Blumenerde, die unbedingt ungedüngt und leicht feucht sein muss, um eine Vergiftungsgefahr der Spinne zu vermeiden. Um diesem gekonnt entgegenzuwirken, sollte man sich für Bio-Blumenerde entscheiden, der mittlerweile in jedem Fachhandel zu erwerben ist.
Blumenerde ist besonders leicht und vor allem preisgünstig erhältlich, das sie zu dem meist verwendeten Bodengrund bei Vogelspinnen werden lässt.
Allerdings sollte man beim Kauf stets auf die Zusammensetzung achten, da einige Sorten manchmal über einen großen Torf-Gehalt verfügen, der bei zu wenig Luftfeuchtigkeit den Bodengrund verhärtet und nur wieder schlecht Feuchtigkeit aufnehmen kann. Zwar ist die Zugabe einer geringen Menge Torf bei Röhrenbewohnern sogar empfehlenswert, doch meist übersteigen die Inhaltsstoffe die empfohlene Zugabe. Zudem zeichnet sich Blumenerde durch ihre Reichhaltigkeit an Nährstoffen aus, die ausschlagend für eine attraktive Bepflanzung ist.
Ein weitere Vorteil liegt in ihren enthaltenen Mikroorganismen und Springschwänzen, die für ein gesundes Klima im Bodengrund sorgen. Vor dem Einfüllen sollte man die groben Teilen sieben, da man auf diese Weise einen Schimmelbefall bei ansteigender Luftfeuchtigkeit in den Terrarien so vermeiden kann.
Ähnlich wie Blumenerde erweist sich auch die Walderde als eine passende Variante für den Untergrund. Sie erfüllt ähnliche Eigenschaften wie die Blumenerde, zeigt allerdings weitaus mehr Vorteile auf. Preislich zeigt sich die Walderde sehr attraktiv, da sie kostenlos zu bekommen ist. Zudem begeistert sie durch ihre natürliche Erscheinung und lässt Terrarien sehr naturbelassen erscheinen. Diese unterschiedliche Beschaffenheit der Walderde schenkt einer Vielzahl von Mikroorganismen einen hervorragenden Lebensraum, so dass man auch hier einem Schimmelbefall in Terrarien perfekt entgegenwirken kann.
Lehm sollte man immer mit einem anderen Untergrund mischen
Da Lehm mit steigender Luftfeuchtigkeit relativ fest werden kann, eignet es sich nur als Mischsubtrat. Völlig ungeeignet wäre der Einsatz von einem lehmhaltigen Boden bei Vogelspinnen, die zum graben neigen, da ihnen dies vollkommen verwehrt bliebe.
Durch eine ansteigende Luftfeuchtigkeit wird der Boden in kürzester Zeit feucht und würde extrem an Gewicht dazu gewinnen, daher wird immer zu einer Mischung mit Erde oder Sand geraten. Diese Kombination lässt ein mäßiges Graben an der Oberfläche zu. Um seiner Spinne den perfekten Lebensraum zu erschaffen bedarf es einer gewissen Erfahrung, die man im Laufe der Zeit sammelt.
2 Kommentare » Schreibe einen Kommentar