Regeneration von Gliedmaßen

Im Gefahrenfall oder bei Verletzungen können Vogelspinnen ihre Gliedmaßen abwerfen oder verlieren. Dies stellt für die Vogelspinnen keine weitere Einschränkung dar, da sie diese innerhalb kürzester Zeit durch eine körpereigene Regeneration wieder nachbilden können. Bei einer adulten Vogelspinne geschieht dies mit Laufe einiger Häutungen, bei Jungtieren hingegen können Gliedmaßen  innerhalb einer Häutung vollständig nachgebildet werden.

Im Gefahrenfall werfen einige Vogelspinnen Arten ihre Gliedmaßen ab

Grammostola rosea

Grammostola rosea

Je nach Herkunft wehren sich Vogelspinnen bei Gefahr mit unterschiedlichen Abwehrmechanismen, um sich vor Feinden zu schützen. Einige Arten der Brachypelma wenden dieses Verhalten an, um so ihre Feinde auf Distanz zu halten.

Ertastet oder bemerkt die Vogelspinne ihren Feind, stellt sie sich meist auf und beginnt mit ihren Gliedmaßen hin- und her zu schleudern, um damit ihr Machtpotential zu verdeutlichen. Beeindruckt dieses Verhalten ihren Gegenüber nicht, werden die Gliedmaßen abgeworfen.

Das Terrarium birgt viele Verletzungsmöglichkeiten

Jeder Halter ist darauf bedacht seiner Vogelspinne ein gemütliches und naturnahes Territorium zu erschaffen, in dem sich die Vogelspinne wohl fühlt. Dabei bevorzugt jede Art ein unterschiedlich gestaltetes Terrarium. Die einen fühlen sich in Bodennähe mit vielen Versteckmöglichkeiten aus Kork und zwischen Pflanzen wohl, die anderen hingegen bevorzugen Kletterstellen, die aus unterschiedlichen Materialien geschaffen sein können.

Die meisten Vogelspinnen sind nachtaktiv und bewegen sich meist zu Zeiten, wo ein Halter nicht sofort eingreifen kann, wenn die Vogelspinne in Gefahr schwebt. Hier kann schon eine kleine Engstelle im Terrarium ausreichen, die dazu führt, dass die Vogelspinne stecken bleibt und ohne fremde Hilfe aus dieser misslichen Lage, ohne das Abwerfen ihrer Gliedmaßen, nicht entkommen kann. Aus eigener Kraft kann sie auf diese Weise bei eingeklemmten Gliedmaßen im Terrarium oder in der freien Wildbahn fliehen.

Vogelspinnen können mithilfe einer Regeneration Gliedmaßen und Cheliceren nachbilden

Vogelspinne

Vogelspinne

Die Häutung bei Vogelspinnen dient nicht ausschließlich zur körperlichen Weiterentwicklung, sie profitieren bei diesem Prozess zusätzlich durch die Regeneration. Dabei spielt die Entwicklungsphase der Vogelspinne eine entscheidende Rolle dar, vollziehen Jungtiere eine Häutung wird die Regeneration weitaus schneller bewerkstelligt, als bei einem adulten Tier. Dieses braucht meist bis zu drei Häutung , um die Regeneration perfekt zu machen. Innerhalb dieser Zeit sind die Gliedmaßen meist vollständig nachgebildet, so dass die Vogelspinne nicht weiter durch Einschränkungen behindert wird. Ist diese Regeneration vollzogen, ist zu erkennen, dass die neuen Gliedmaßen weitaus dünner erscheinen als die anderen.

Ebenso wie die Gliedmaßen können auch die Cheliceren bei zu fester Nahrung oder bei Verletzungen abbrechen oder gar ganz verloren gehen. Auch hier kann die Regeneration bei der Häutung helfen, denn auch in diesem Fall sind die wichtigen Beißwerkzeuge bei adulten Vogelspinnen nach drei Häutungen komplett wiederhergestellt, so dass wieder ein problemloses Fressen möglich ist. Stellt ein Halter solch einen Abbruch der Cheliceren fest, muss unbedingt eine Umstellung der Nahrung erfolgen.

Zwar können Vogelspinnen bis zu einem Jahr kein Futter zu sich nehmen, doch der Halter sollte die Nahrung nicht komplett einstellen. Eine Umstellung auf weitere Nahrungsmittel ist durchaus machbar, dabei sollte unbedingt beobachtet werden, ob die Vogelspinne das weichere Futter annimmt. Reste sollte unverzüglich aus dem Terrarium entnommen werden, um Keime, Parasiten und Krankheiten zu vermeiden. Die Gabe von Trinkwasser ist bei Verlust der Cheliceren ganz besonders wichtig, denn auf frisches Trinkwasser ist eine Vogelspinne täglich angewiesen.

Jungtiere verfügen über eine schnellere Regeneration

Die vollständige Regeneration ist von dem Alter und dem Zeitpunkt der letzten Häutung des Jungtieres abhängig. Sie machen solch eine Häutung bereits nach den ersten Tagen der Geburt durch und wiederholen diese bis zum adulten Zustand regelmäßig. Das verschafft Jungtieren den Vorteil, dass sie innerhalb kürzester Zeit nur eine Häutung benötigen, um eine vollständige Erneuerung ihrer Gliedmaßen und Cheliceren möglich zu machen.

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